Wie war das eigentlich...

...im letzten Jahr mit Luzies Trächtigkeit und so? Mir ist gerade aufgefallen, dass ich noch gar nichts darüber geschrieben habe. Das holen wir heute nach:

Wie ich schon erzählt hatte, lies mich der Gedanke. Luzie decken zu lassen, nicht mehr los. Andrea fragte mich des öfteren grinsend: „Na, ist sie schon rossig? Soll ich sie tupfern?“
Na ja, tupfern kann man ja immer mal, dachte ich und lies sie machen. Da Luzie immer auf den Arm möchte, wenn ich sie bei tierärztlichen Eingriffen betreue, hat Andrea sich kurzerhand Michael geholt.

Die Tupferprobe ergab keinen besonderen Befund und somit konnten wir loslegen. Nach einiger Recherche und Hilfe von hilfsbereiten und in diesem Gebiet bewanderten Freunden, habe ich mich für einen Hollywood Dun It Sohn entschieden, der mir sehr gefällt:


Dun It For You, ein bayfarbener, hübscher Kerl mit einem super Charakter, dessen Nachzucht mich überzeugte. Er stand zu diesem Zeitpunkt noch auf Deckstation in der Eifel und dort konnte ich ihn mir auch anschauen. Er gefiel mir direkt und einige Telefonate später war dann auch alles geklärt und Luzie wurde zum Decken dort angemeldet. Wir hatten erst vor, sie zum Hengst zu bringen, aber einige Überlegungen und tierärztlicher sowie der Rat eines erfahrenen Züchters brachte mich dann doch zu der Auffassung, dass es in diesem speziellen Fall besser sei, den Samen hierher kommen zu lassen.

Ein Grund dafür war, dass Luzie äußerst ungern alleine Hänger fährt. Am Ziel angelangt, steht sie gerne vollkommen paralysiert, stocksteif im Hänger und ist vor lauter Stress klatschnass. Man kann nun die Stute sofort wieder abholen, wenn sie abgeschlagen hat, oder man lässt sie auf der Deckstation, bis die Trächtigkeit nachgewiesen ist. Die Gefahr, dass sie nicht aufgenommen oder später resorbiert hätte, wäre in beiden Fällen recht hoch gewesen. Auf Grund der besonderen Bedingungen hier auf dem Hof, war es in diesem Fall sinnvoller, den Samen kommen zu lassen.

Luzie machte es natürlich wieder spannend, indem sie einfach nicht wieder rossig wurde. Andrea stellte kurzerhand ihren Kid, ein Pony, welches mit seinem Charme noch jede Stute auf dem Hof zum Rossen gebracht hat, mit ihr auf ein Paddock. Seine Annäherungsversuche trugen dann auch schnell Früchte. Am 3. Juni bekam ich die SMS: Werde Dein Pony morgen untersuchen - kid will schon drauf ;-)

Das war natürlich genau vor dem Wochenende, an dem Rock am Ring stattfand. Für dieses Festival hatten wir VIP-Karten geschenkt bekommen und wir wollten so gerne dort hin. Andrea meinte, wir sollten bloß locker bleiben und bot uns an, sich um den Samen zu kümmern, was hier im Stall zum Tagesgeschäft gehört. Ich ließ also vor unserer Abfahrt vorsichtshalber sämtliche Unterlagen, Papiere, Geld und eine Vollmacht bei ihr, in der Hoffnung, dass ich mich nach dem Wochenende selbst um den Samen hätte kümmern können.

Am 5. Juni bekam ich dann mitten im Festival-Fieber die SMS: Luzie ist besamt! Nun führte also kein Weg mehr zurück.

Wie der Samen zur Moosheide kam, ist eine nette Geschichte für sich, die ich hier nicht vorenthalten möchte und die mir mal wieder gezeigt hat, was für tolle Freunde wir haben.

Andreas Familie wohnt nahe der Eifel, wir hier in der Nähe von Düsseldorf. An diesem 5. Juni musste Andreas Mutter zum Flughafen nach Düsseldorf, einige Leute abholen. Andrea hätte in die Eifel fahren müssen, um den Samen zu holen, konnte aber eigentlich nicht vom Hof weg. Also tauschten Andrea und Maria kurzerhand ihre Aufgaben. Marie machte sich auf den Weg in die Eifel, sie war ja sowieso viel näher dran und organisierte den Samen. Ich brauchte noch nicht einmal selbst dort anzurufen. Und Andrea holte ihren Bruder vom Flughafen ab. Man traf sich in bei uns auf dem Hof, tauschte Samen gegen Fahrgäste und schon war Maria wieder auf dem Heimweg und Luzies Besamung stand nichts mehr im Wege. Mir stand der Mund offen, als Andrea mit grinsend den Ablauf dieser Geschichte erzählte und ich bin ihr und Maria echt dankbar für ihren genialen Einsatz.

Nun war Warten angesagt. Drei spannende Wochen. Am 24. Juni war es dann klar, der erste Schuss hatte gesessen, Luzie war tragend.


Lieben Gruß
Eure

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