Evenhof (44) und letzte

Nach unserer Zeit im anderen Stall und unserer Wiederkehr war es einige Zeit lang, wie früher aber es dauerte nicht besonders lange, bis die Stimmung wieder schlechter wurde. Viele Einstaller und Reitbeteiligungen kamen und gingen und mit jedem „Alten“ der ging, ob gut oder schlecht gelitten, und jedem „Neuen“, der kam, ob nett oder nicht, wurde es schlimmer. Die Stallgemeinschaft ging den Bach herunter, Tendenz: stark fallend.

Die Situation eskalierte für mich an einem Samstag, es war der 1. November 2003, an dem Gary einen Kurs gab. Es gab einen riesigen Streit, den ich bis heute nicht verstanden habe. Es gipfelte darin, daß Wolfgang und ich uns gegenseitig die Brocken vor die Füße warfen. Die Situation war total verfahren. Es ging einfach nicht mehr und somit waren die Tage auf dem Hof ab jetzt für mich gezählt.

Ich begann sofort, nach einem anderen Stall Ausschau zu halten. Natürlich konnte nichts mit dem Evenhof mithalten und so verbrachte ich bald ein dreiviertel Jahr mit der Stallsuche. Ich suchte und suchte, aber ich fand nichts geeignetes in der Nähe. Entweder waren die Ställe zu weit weg, zu teuer, erfüllten meine Vorstellungen nicht oder die Stallbetreiber hatten leider Vorurteile über Westernreitern und lehnten ab.

Eines Tages gab Marion mir einen Tip. Sie hatte in der Zeitung von einem neuen Stall gelesen, der für sie zu weit weg war, für mich aber ganz gut lag. Ich fuhr am kommenden Wochenende dort hin. Der Stall war schön, die Stallbetreiber jung und enthusiastisch. Alles war so, wie ich es mir vorstellte und günstig war es auch.

Ich stellte viele Fragen, fuhr mindestens zehn Mal dorthin, schaute mir alles an und überlegte es mir richtig gut. Dann entschloß ich mich zum Handeln. Wolfgang akzeptierte meine schriftliche Kündigung mit den Worten: „Gut, wenn Du nicht gekündigt hättest, hätte ich Dich herausgeworfen.“ Die Situation war unausweichlich. Es gab kein Zurück aber das war mir in dem Moment klar, in dem ich das Einschreiben aufgegeben hatte.
Ich wartete den Monat der Kündigungsfrist nicht ab, sondern verlud an dem darauf folgenden Wochenende mein Pferd und meinen Krempel und zog um. Das war Mitte Juli des Jahres 2004. Luzie war 5 Jahre alt und bis heute war ich nie wieder auf dem Evenhof.

Lieben Gruß
Eure

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