Evenhof (34)

Luzie wuchs täglich und ich machte weiterhin viele Fotos. Junge Pferde verändern sich ständig. Es gibt einen Spruch, der besagt, man könne 3 Tage, 3 Monate und 3 Jahre nach der Geburt sehen, wie ein Pferd proportional aussehen wird, wenn es fertig ist. So machte ich an diesen Geburtstagen besonders viele Fotos. Außerdem hatte ich meine Kamera im ersten Jahr an jedem 17. dabei und danach an jedem Geburtstag. Ich wollte ganz genau dokumentieren, wie Luzie wuchs und gedieh.

Als wir uns dem Zeitpunkt des Absetzens näherten, fingen wir an, ein Beistellfohlen zu suchen und dank Hubert, dem TA, fanden wir auch ganz schnell eine passende Gelegenheit: Lehnchen!

Sie war genau einen Tag älter als Luzie und sollte zum Absetzen zu uns kommen. Sie kam von einer kleinen, aber sehr feinen privaten Zucht aus der Gegend und für ihre Besitzer war es aus Platzgründen die bessere Möglichkeit, sie zu uns zu geben, für mich und Luzie ideal.

Lehnchen stieg aus dem Hänger, und hatte ich mein Fohlen bisher als sehr schön empfunden, verblasste sie erst einmal hinter diesem leuchtend fuchsroten kleinen Muskelpaket. Was für ein schönes Fohlen!

Luzie und Lehnchen teilten sich von da ab die Box und das Paddock. Lady blieb draußen in der Abfohlbox, die auf die Hälfte verkleinert wurde und die beiden Kleinen kamen nach Drinnen in Ladys alte Box. Lady kam täglich auf ihr altes Paddock zu Leo – vor dem Hof und die beiden Kleinen standen auf dem großen Paddock nach hinten heraus. So kamen sich Mutter und Tochter nicht in die Quere und bald nach dem Absetzen herrschte auch schon Ruhe.

Ich mußte mich noch eine Weile um Ladys Euter kümmern, bis keine Milch mehr einschoß um Probleme zu verhindern, aber ansonsten war alles wie vor der Geburt. Nach dieser langen Zeit sattelte ich Lady und setzte mich drauf ohne vorher ans Ablongierten nur zu denken. Sie war stockbrav und so kamen wir schnell wieder in unseren alten Rhythmus. Ich behielt natürlich die Reitbeteilung bei, denn ich wollte ja auch in den nächsten drei Jahren nicht auf das Reiten verzichten.

Es wurde ganz schön viel, zwei Pferden gerecht zu werden. Nicht nur die Bewegung, alles drum herum mußte ja auch noch erledigt werden. Bis dahin bin ich freiwillig samstags und sonntags früh aufgetaucht, um Pferde herauszustellen, sei es auf das Paddock, sei es auf die Wiese. Nun mußte ich kommen. Früher habe ich ein Paddock und eine Weide abzuäppeln. Nun hatte ich jeweils zwei. Lehnchen war ohne „Anhang“ auf dem Hof, also übernahm ich auch die Pflichten für sie. Doro nahm mir zwar Ladys Paddock oft ab und später teilten sie mich auch nicht mehr für ihre Wiese ein, aber es blieb trotzdem noch viel Arbeit.



Lieben Gruß
Eure

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