Evenhof (20)

Kurze Zeit später kam wieder einer der befürchteten Anrufe. Wieder lag Jessie mit Bauchschmerzen auf dem Paddock oder in der Box. Susanne war ratlos. Die ganze Geschichte begann von vorne.

Ratlosigkeit lies noch einmal die Sprache auf Klinik kommen. Susanne ärgerte sich mittlerweile darüber, daß sie Jessie nicht hatte operieren lassen und faßte nach Absprache mit ihrem Tierarzt den Entschluß, sie für eine diagnostische OP in eine Klinik in den Niederlanden zu bringen. Diese hatte einen guten Ruf und war nur halb so teuer, wie die Kliniken in Deutschland. Wir fuhren das kleine Pferdchen also dorthin und warteten ab, was diesmal herauskommen sollte.

Jessie wurde untersucht und beobachtet. Keine Kolik. Sie war bestimmt eine oder zwei Wochen in der Klinik und es ging ihr gut. So einen langen Zeitraum hatte sie in der letzten Zeit nicht ohne Kolik geschafft. Es war wie verhext.

Leider konnte man hier keine Magenspiegelung durchführen, weil das dafür benötigte Gerät kaputt gegangen war und daß man ein Pferd nicht einfach operieren wollte, wenn es keine Symptome zeigt, konnte Susanne dann auch verstehen. Sie holte Jessie nach ca. zwei Wochen ergebnislos wieder ab.

Leider hatten die Koliken auch danach kein Ende und das ganze Theater ging wieder von vorne los.

Auf einen Tip hin, bestellte Susanne dann eine Heilpraktikerin. Die kam auch, unterhielt sich lange mit Susanne und wollte alles über Jessie wissen. Nach eingehender Untersuchung kam sie dann zu dem Ergebnis, daß Jessie tatsächlich immer noch unter Magendasseln/-geschwüren litt und leitete die Behandlung ein. Mehrere Wochen lang verabreicht Susanne nun ihrem kleinen Pferd große homöopathische Spritzen nach Anleitung der Tierheilpraktikerin. Die Behandlung schien zu helfen. Die Koliken wurden weniger. Nach vier oder fünf Monaten fast täglich wiederholender Kolik war das Pferd mit einem Mal schmerzfrei. Susanne faßte neuen Mut und ganz langsam ging es bergauf.

Lieben Gruß
Eure

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